Schlafapnoe-Therapie

Mehr Leistungsfähigkeit und Lebensfreude durch eine Schlafapnoe-Therapie

Wer unter nächtlichen Atemstillständen leidet, sollte einen Facharzt konsultieren. Dieser wird nach eingehender Untersuchung eine Diagnose zu den Ursachen der Atemaussetzer stellen. Auf Grundlage dieser Diagnose wird die geeignete Schlafapnoe-Therapie erstellt. Zudem kann jeder Betroffene selbst zur Verbesserung der Atmung im Schlaf beitragen. Hierzu gehört zum einen der Verzicht auf Nikotin und Alkohol. Der Alkoholkonsum kann zu einer Erschlaffung der Muskulatur im Mund- und Rachenraum führen, was die Atemwege verengt. Zum anderen sollten Betroffene auf Schlaf- und Beruhigungsmittel verzichten, da sie die Atmung herunterfahren. Der Genuss von Alkohol und Nikotin sowie Schlaf-und Beruhigungsmitteln führt oft zu einer Verstärkung des Schlafapnoe-Syndroms.

Weiterhin empfiehlt es sich, den Körper an einen festen Schlafrhythmus zu gewöhnen. Ein Zubettgehen zur selben Uhrzeit und eine gleichbleibende Schlafdauer wirken sich positiv auf die Therapie der Schlafapnoe aus. Die Betroffenen sollten im Bett besser in Seitenlage, als in Rückenlage schlafen. Denn die Rückenlage begünstigt die Entspannung der ringförmigen Muskulatur von Rachen und Gaumen. Dadurch steigt die Gefahr, dass sich die Zunge nach hinten verlagert. Auch ein insgesamt gesunder Lebensstil, der auf die Reduzierung von Übergewicht ausgerichtet wird, ist dringend angeraten. Dies trägt dazu bei eine normale Atmung während des Schlafens zu gewährleisten.

Die nächtliche Überdruckbeatmung zur Therapie der Schlafapnoe

Die meistverwendete Schlafapoe-Therapie ist die nächtliche Überdruckbeatmung mit einer sogenannten CPAP-Maske. Hierzu wird dem Betroffenen ein Atemtherapiegerät zur Verfügung gestellt, welches über ein Gebläse verfügt. Mit diesem lässt sich ein permanenter Überdruck von 5 bis 20 Millibar erzeugen, der mittels Schlauch und Maske zu den Atemwegen transportiert wird. Dieses Vorgehen wird als Positivdruckbeatmung bezeichnet. Es verhindert das Zusammenfallen der Atemwege und lindert damit die gefährlichen Atemaussetzer. Die Positivdruckbeatmung hat sich aufgrund der kontinuierlichen Verbesserung der Beatmungsgeräte in der Praxis durchgesetzt. Diese künstliche Druckbeatmung wird als CPAP-Therapie („Continuous Positive Airway Pressure“ – „kontinuierlich positiver Atemwegsdruck“) bezeichnet. Bei dieser Gerätevariante ist der Druck beim Ein- und Ausatmen identisch. Eine Sonderform der CPAP-Therapie ist die APAP-Therapie (auto CPAP-Therapie). Hierbei wird von Atemzug zu Atemzug der jeweils notwendige Druck automatisch ermittelt und dem Patienten zugeführt. Die Mitarbeit bei der Therapie (Compliance) und das Wohlbefinden des Patienten werden deutlich verbessert, und die druckbezogenen Nebenwirkungen entsprechend reduziert. Bei der BI-Level-Therapie handelt es sich hingegen um eine technische Weiterentwicklung der klassischen CPAP-Therapie. Bei dieser Therapieform werden zum Ein- und Ausatmen unterschiedliche Drücke erzeugt, was nicht nur den Komfort erhöht. Insbesondere für bestimmte Patienten, z. B. mit einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist dies von lebenswichtiger Bedeutung. Eine Sonderform der BI-Level-Therapie ist die VPAP-Therapie (V=variabel), bei der der Beatmungsdruck, analog zur APAP-Therapie innerhalb definierter Grenzen variabel ist und sich bei jedem Atemzug den therapeutischen Bedürfnissen anpasst. Allen Überdruckbeatmungsformen ist gemeinsam, dass die Wirkung nur so lange anhält, wie die Maske genutzt wird. Somit ist es notwendig die künstliche Beatmungshilfe jede Nacht zu tragen. Das hat zur Folge, dass das Beatmungsgerät ein Leben lang angewendet werden muss. Wichtig ist, dass der Betroffene bereit ist, die Positivdruckbeatmung anzunehmen und dauerhaft durchzuführen. Da die Beatmungsgeräte in der Regel sehr handlich und flexibel im Einsatz sind, eignen sie sich auch zur Mitnahme (z.B. in den Urlaub). Festzuhalten ist, dass die CPAP-Therapie bei dauerhaftem Einsatz die Lebensqualität merklich verbessert.

Zur Therapie der Schlafapnoe bieten sich verschiedene Behandlungsmöglichkeiten an

Eine Schlafapnoe-Therapie hat das Ziel, die Atemaussetzer und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen zu verringern. Da viele Behandlungen jedoch keine Ursachenbeseitigung darstellen, muss die Schlafapnoe-Therapie meist ein Leben lang beibehalten werden, um eine dauerhafte Reduzierung der Atemaussetzer zu gewährleisten. Daher ist es sinnvoll, sich im Rahmen einer solchen Behandlung auch den Ursachen dieser Schlafstörung zu widmen.

Die Schlafapnoe kann viele verschiedene Ursachen haben. Oftmals liegt es daran, dass sich die Zunge beim Schlafen nach hinten verlagert und dadurch die Atemwege verschließt. Um genau das zu verhindern, gibt es seit wenigen Jahren die Therapie mit einem sogenannten Zungenschrittmacher. Dieser wird (wie ein Herzschrittmacher auch) kurz unterhalb vom Schlüsselbein des Betroffenen implantiert. Eine Sonde, die mit einem Kabel mit dem Gerät verbunden ist, misst im Bereich des Rippenbogens die Bewegungen des Zwerchfells und registriert Atembewegungen und Atemfrequenz. Stellt der Zungenschrittmacher bedrohliche Atemaussetzer fest, stimuliert er mittels eines kleinen Stromimpulses den Zungennerv „Hypoglossus“. Dies sorgt dafür, dass sich der Zungenmuskel anspannt und die Zunge so nicht nach hinten fallen und den Atemweg blockieren kann.

Eine weitere Therapieform stellt die Schnarchschiene dar. Diese wird durch einen Zahnarzt angefertigt und kann zu einer Verringerung des Schnarchens und der Atemaussetzer führen. Die Zahnschiene verlagert während der Anwendung den Unterkiefer ein wenig nach vorne und erweitert somit die verengten oberen Atemwege geringfügig.

Es werden im Rahmen der Schlafapnoe-Therapie zudem noch zwei weitere Arten von Bissschienen angewandt. Hierzu gehört auch der Zungenretainer, welcher verhindert, dass die Zunge in den Rachen fallen kann sowie der Zungenextensor, durch den eine Verlagerung der Zunge nach vorne erfolgen soll.

Zur Behandlung einer Schlafapnoe wird auch eine Sauerstoff-Therapie angeboten, die jedoch in der Regel nicht selbstständig, sondern in Verbindung mit anderen Therapiemethoden durchgeführt wird. Bei dieser Behandlungsform erfolgt eine zusätzliche Sauerstoffzugabe über eine CPAP-Maske.

Eine erfolgreiche medikamentöse Behandlung einer Schlafapnoe ist derzeit noch nicht möglich.

Aktives Training im Rahmen der Schlafapnoe-Therapie

Die Schlafapnoe-Therapie kann auch ein aktives Training des Betroffenen umfassen. So kann ein Zungentraining in Angriff genommen werden, bei dem eine spezielle Unterdruckschiene zum Einsatz kommt. Das Training soll bezwecken, dass die Zunge sich an eine neue Position gewöhnt und das Risiko einer Schlafapnoe gesenkt wird. Weiterhin kann man sich als Betroffener an den Technikübungen von Sängern orientieren, die dadurch eine Verbesserung ihrer Atmung erzielen.

Es gibt zudem viele Verhaltensweisen, die einem erholsamen und ruhigen Schlaf sehr zuträglich sind. Diese Maßnahmen werden zusammenfassend als Schlafhygiene bezeichnet. Dazu gehört das Weglassen eines Mittagsschlafs, da dieser dem nächtlichen Durchschlafen nicht zuträglich ist. Zusätzlich sollte auch auf Alkohol und Koffein verzichtet werden. Es empfiehlt sich koffeinhaltige Getränke, wie Kaffee bis zu 8 Stunden vor dem Zubettgehen nicht mehr zu sich zu nehmen. Auch andere koffeinhaltige Getränke (z. B. schwarzen Tee oder Cola) sollten Betroffene meiden, da diese ebenfalls eine aufputschende Wirkung haben.

Bei der obstruktiven Schlafapnoe werden die nächtlichen Atemaussetzer durch eine mechanische Verengung der oberen Atemwege verursacht. Die einzige Möglichkeit die Ursachen hierfür zu beseitigen und damit Heilung von der Schlafapnoe zu erreichen, liegen in einer operativen Therapie. Diese kausale Behandlung erweitert die oberen Atemwege dauerhaft, indem sie Ober- und Unterkiefer vorverlagert. Die Obstruktion (Blockade bzw. Verengung der Atemwege) wird beseitigt und der Patient von seinen nächtlichen Atemaussetzern befreit. Mehr Informationen unter www.schlafapnoe-heilen.de