Möglichkeiten zur Diagnose einer Schlafapnoe
Viele Symptome, die durch die Schlafapnoe verursacht werden, erfordern eine ärztliche Untersuchung. Dazu gehört unter anderem das unregelmäßige Schnarchen. Wer unter Schnarchen mit Atemaussetzern leidet, sollte seine Schlafstörung untersuchen und die Ursache bestimmen lassen. Im Rahmen dieser Untersuchung wird festgestellt, ob es sich um gesundheitlich unbedenkliches Schnarchen, oder die gefährliche obstruktive Schlafapnoe handelt. Bei einer Schlafapnoe leiden die Betroffenen an Atemaussetzern während des Schlafs. Zur Diagnose einer Schlafapnoe ist der Gang ins Schlaflabor der sicherste Weg. Hier erfolgt eine Verkabelung des Patienten mit verschiedensten Messgeräten zur Überwachung des Schlafs. Zudem wird eine Videoüberwachung durchgeführt, um das Schlafverhalten eingehend studieren zu können. Neben der Beobachtung in einem Schlaflabor gibt es aber noch weitere Möglichkeiten, um die Diagnose Schlafapnoe stellen zu können.
Diagnose Schlafapnoe – das System WatchPAT
Das System WatchPAT (PAT steht hier für Peripheral Arterial Tone), ermöglicht ebenfalls die Diagnose einer Schlafapnoe. Hierbei werden sowohl die Sauerstoffsättigung im Blut als auch die Volumenschwankungen und Veränderungen der Gefäßspannung in der Fingerarterie gemessen. Vorteil dieses Systems ist, dass die Diagnose einer Schlafapnoe bequem zu Hause durchgeführt werden kann. Für Patienten ist diese Methode deutlich angenehmer, da eine Verkabelung hierbei nicht notwendig ist. Das gewöhnliche Schlafgefühl wird durch diesen Schlafapnoe-Test nicht beeinträchtigt.
Das handliche Gerät, das die Messungen und Auswertungen durchführt, wird lediglich am Handgelenk und am Finger befestigt. So lassen sich verschiedenste Faktoren ermitteln. Hierzu zählen der Sauerstoffgehalt im Blut, die Herzfrequenz, die Schnarchintensität oder auch die tatsächliche Schlafzeit. Die PAT-Technologie ist dabei in der Lage, zwischen den verschiedenen Schlafstadien (u. a. Leicht-Schlaf und REM-Schlaf) zu unterscheiden. Für den Patienten bedeutet der Einsatz dieses Gerätes den Verzicht auf Brust- und Abdomengurte sowie auf eine nasale Airflowmessung. Dies führt während des Tests zu einem deutlich erhöhten Schlafkomfort. Liegen all diese Werte vor, kann ein Facharzt aufgesucht werden, der unter Zugrundelegung dieser Werte eine angemessene Therapie empfehlen kann.
Es ist ebenfalls möglich, dass der Patient durch den Arzt leihweise Messgeräte zur Verfügung gestellt bekommt, die er sich zum Schlafengehen anlegt. Auch hier sind die Messsonden darauf ausgelegt, bestimmte Werte zu ermitteln und unterschiedliche Faktoren zu kontrollieren. Dazu gehören u. a. die Atembewegungen von Brust und Bauch sowie der Atemluftstrom. Auch durch diese mobilen Messgeräte werden alle wichtigen Daten aufgezeichnet, so dass der Facharzt eine Auswertung vornehmen kann. Je nach Diagnose erfolgt eine Überweisung in ein Schlaflabor, um dort weiterführende Untersuchungen durchführen zu können. Die Einweisung in die Anwendung der hochsensiblen Messgeräte übernimmt in der Regel der verordnende Arzt.
Einen Online-Test für die Diagnose Schlafapnoe durchführen
Alternativ besteht die Möglichkeit, online einen sogenannten Schlafapnoe-Selbsttest durchzuführen. Dies kann sinnvoll sein, um eine erste Einschätzung der eigenen Schlafstörung zu erhalten. Hierbei handelt es sich jedoch meist nur um eine vage Beurteilung von Risikofaktoren, die eine sichere Beurteilung im Rahmen einer Diagnose durch einen Arzt nicht ersetzen kann. Dennoch kann es sehr interessant und aufschlussreich sein, sich hier erste Informationen einzuholen. Um die Diagnose Schlafapnoe durchzuführen, wird ein Online-Test absolviert, mit dem sich unter anderem der Grad der Tagesmüdigkeit feststellen lässt. Hierfür kann die sogenannte Epworth-Schläfrigkeitsskala herangezogen werden. Dies ist ein wissenschaftlich anerkannter Test zur Voreinschätzung der Diagnose von Schlafapnoe.
Diagnose Schlafapnoe im Schlaflabor
Im Schlaflabor lässt sich die genaueste und umfassendste Diagnose von Schlafapnoe stellen. Hier werden die Messungen unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Die Durchführung in einem Schlaflabor ermöglicht die Messung der Hirnströme durch ein EEG. Ein EKG kann zudem eingesetzt werden, um den Herzrhythmus zu erfassen. Darüber hinaus werden die verschiedenen Schlafphasen des Patienten aufgezeichnet und ausgewertet. Um die unterschiedlichen Schlafphasen festzustellen, wird eine Elektrookulografie durchgeführt, mittels derer eine Untersuchung der Augenbewegungen während des gesamten Nachtschlafs möglich ist. Weiterhin werden alle Parameter festgehalten, die auch bei einer Messung zu Hause ermittelt werden würden. Das Schlaflabor erfasst während der Aufzeichnung u.a. auch den Sauerstoffgehalt im Blut, den Puls oder auch den Luftstrom der Atmung.
Den Schweregrad der Schlafapnoe feststellen
Neben der allgemeinen Diagnose von Schlafapnoe werden auch die genauen Einzelheiten der Erkrankung festgestellt. Dazu gehören sowohl die Häufigkeit der Atemaussetzer während des Schlafens als auch die Dauer der Aussetzer. Aus diesen Erkenntnissen kann ermittelt werden, unter welchem Schlafapnoe-Schweregrad der Betroffene leidet. Herangezogen wird dazu der sogenannte Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI-Index; Apnoe = Atemaussetzer, Hypopnoe = Atemstörung). Durch diesen lässt sich die Anzahl der Atemaussetzer und Atemstörungen pro Stunde angeben. Bei einem hohen Index liegt auch ein entsprechend hoher Schweregrad vor. Zusätzlich wird im Schlaflabor bei den Datenauswertungen der Grad der Tagesmüdigkeit ermittelt. Das wäre zu Hause lediglich im Rahmen eines relativ ungenauen Online-Tests bestimmbar. Der Test im Schlaflabor kann sich ebenfalls der Einschlafneigung widmen. Insgesamt lassen sich hier die genauesten Untersuchungen für eine zuverlässige Diagnose durchführen.
Was folgt nach einer diagnostizierten Schlafapnoe?
Wurde die Diagnose Schlafapnoe gestellt, ist es oftmals erforderlich, dass die Patienten noch bei weiteren Ärzten vorstellig werden. Hier ist es in vielen Fällen notwendig zusätzliche Fachärzte aufzusuchen, um die genauen Ursachen herauszufinden. Zu diesen Fachärzten können Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Pneumologen, Neurologen und auch Kieferchirurgen gehören. Wurden die Ursachen erfolgreich diagnostiziert, können im Anschluss geeignete Therapiemöglichkeiten eingeleitet werden.
Bei Verdacht auf Schlafapnoe sollte sofort gehandelt werden
Oft kann bereits der Partner einen Hinweis darauf geben, dass sich Unregelmäßigkeiten im Schlafverhalten des Betroffenen zeigen. Während die an Schlafapnoe Erkrankten meist selbst gar nichts von den Atemaussetzern mitbekommen, kann der Partner diese Veränderungen der Atmung als durchaus beängstigend empfinden. Wenn der Partner demnach von regelmäßig auftretenden Atemaussetzern berichtet, sollte man eine entsprechende Untersuchung nicht zu lange hinauszögern. Um den gefährlichen Folgeerkrankungen der Schlafapnoe vorzubeugen, ist es dringend notwendig, frühzeitig eine zweifelsfreie Diagnose zu erhalten und entsprechende Therapiemaßnahmen einzuleiten.
Bei der obstruktiven Schlafapnoe werden die nächtlichen Atemaussetzer durch eine mechanische Verengung der oberen Atemwege verursacht. Die einzige Möglichkeit die Ursachen hierfür zu beseitigen und damit Heilung von der Schlafapnoe zu erreichen, liegen in einer operativen Therapie. Diese kausale Behandlung erweitert die oberen Atemwege dauerhaft, indem sie Ober- und Unterkiefer vorverlagert. Die Obstruktion (Blockade bzw. Verengung der Atemwege) wird beseitigt und der Patient von seinen nächtlichen Atemaussetzern befreit. Mehr Informationen unter www.schlafapnoe-heilen.de |