Schlafapnoe und Depressionen

Wenn Depressionen auf das Konto von Schlafapnoe gehen

Nicht nur körperliche, sondern auch psychische Probleme können durch eine obstruktive Schlafapnoe ausgelöst oder verstärkt werden. Diese zeigen sich oft in depressiven Verstimmungen, Angst-Attacken oder sogar schweren Depressionen. Andauernde Schlafstörungen wirken sich auf das psychische und seelische Gleichgewicht aus und bringen es durcheinander. Primäre oder chronische Schlafprobleme können die Ursache für dieses Ungleichgewicht sein, das sich beginnend mit emotionaler Antriebslosigkeit über geistige Erschöpfung bis hin zu schwerwiegenden psychischen Erkrankungen äußert. Bei Depressionen sind sie besonders verbreitet, da eine enge Verbindung von Schlaf und Psyche besteht.

Jeder Zweite hat irgendwann einmal depressive Verstimmungen, unkontrollierbare Ängste oder sogar aufkommende Depressionen erlebt. Oft beruhen diese psychischen Probleme auf erhöhter Anspannung, Grübeleien, Sorgen oder Schuldgefühlen, die einem in der Nacht den Schlaf rauben oder ihn sogar komplett verhindern. Auch können Schlafprobleme dadurch verursacht werden, indem der eigene Schlaf in Bezug auf Qualität und Dauer akribisch beobachtet wird und man sich selbst unter Druck setzt, wenn Schlafstörungen bemerkt werden. Durch übertriebene Ängstlichkeit in Bezug auf das persönliche Schlafverhalten entwickelt sich ein Gefühl der Sorge und innerer Unruhe, was dann tatsächlich zu ernsten Schlafproblemen führen kann.

Wenn sich der Organismus aufgrund eines unzureichenden Nachtschlafes nicht regenerieren kann, werden oft depressive Verstimmungen hervorgerufen. Untersuchungen beweisen, dass 73% der von Schlafapnoe Betroffenen darunter leiden und die Ausprägung der psychischen Erkrankung vom Schweregrad der Schlafapnoe abhängig ist.

Der Gemütszustand eines Menschen wird unter anderem durch Nervenbotenstoffe im Gehirn, wie Serotonin und Noradrenalin gesteuert, die auch den Wach- und Schlafrhythmus regeln. Schwankungen oder gar Ausfälle in den Nervenzentren wirken verändernd auf die Psyche, ebenso wie äußere Auslöser, zu denen beispielsweise negativer Stress und nicht bewältigte Probleme gehören. Kommt dann noch ein durch Schlafapnoe verursachter Schlafmangel hinzu, sind depressive Verstimmungen oder Depressionen keine Seltenheit.

Zusammenhang zwischen obstruktiver Schlafapnoe und Depressionen

Nach heutigem Kenntnisstand besteht definitiv auch ein Zusammenhang zwischen obstruktiver Schlafapnoe und Depressionen oder Angst-Störungen. Diese Problematik wird noch verschlimmert, wenn Menschen oxidativen Stress leiden. Damit bezeichnet man eine Stoffwechsellage, bei der reaktive Sauerstoffverbindungen im Körper gebildet werden, die das physiologische Ausmaß überschreiten. Die Folge sind Entzündungen und Ungleichgewichte von Botenstoffen, welche die Erregung von einer Nervenzelle auf die andere übertragen.

Von Schlafapnoe Betroffene sind meist auch starke Schnarcher, die unter häufigen Atemaussetzern leiden, wobei deren Tief- und Traumschlafphasen empfindlich gestört werden. Zudem reduziert sich während des Nachtschlafs die Sauerstoffsättigung ihres Blutes erheblich. Erschöpft und müde erwacht der Erkrankte nach für ihn vermeintlich ausreichendem Schlaf. Am Tag kommt es dann zu Konzentrationsschwierigkeiten, Tagesmüdigkeit und schlechtem Allgemeinbefinden. Auf Dauer können sich unter diesen Umständen depressive Symptome einstellen.

Gemeinsame Symptome von depressiven Patienten und Schlafapnoikern

Da viele Symptome bei beiden Krankheitsbildern gleichzeitig auftreten können, erweist sich die Diagnose einer Depression bei Patienten mit Schlafapnoe als äußerst schwierig. Studien aus schlafmedizinischen Zentren zufolge liegt das gemeinsame Auftreten beider Erkrankungen bei etwa 25%. In diesen Fällen addieren sich die schädlichen Konsequenzen beider Krankheiten nicht nur, sondern potenzieren sich.

Aus diesem Grund ist dringend anzuraten, einen Facharzt aufzusuchen, um die Ursachen abklären zu lassen. In Verbindung mit der Heilung einer obstruktiven Schlafapnoe kann gleichzeitig eine deutliche Verbesserung von Depressionen oder depressiven Schüben erreicht werden.

Die gemeinsamen Symptome können sich im psychischen und physischen Bereich bemerkbar machen. Zu den psychischen Symptomen gehören z.B. Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme, Angstzustände und Pessimismus bis hin zu Suizid-Gedanken. Physische Symptome sind Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Herz- und Kreislaufbeschwerden, nächtliche Schweißausbrüche, Erschöpfung, Kraftlosigkeit, sowie Schwindel und Kopfschmerzen.

Konsequente Überdruck-Beatmung mittels CPAP-Maske kann helfen

Wenn eine Schlafapnoe unbehandelt bleibt, wird sich das sehr schnell auf den gesamten Organismus auswirken, denn regelmäßiger und ungestörter Nachtschlaf ist entscheidend für gute Gesundheit. Schlafstörungen reduzieren die Lebensqualität, das tägliche Wohlbefinden und können für Begleit- oder Folgeerkrankungen wie Depressionen verantwortlich sein.

In Forschungsprojekten fanden Ärzte heraus, dass eine Behandlung von Schlafapnoe Patienten mit begleitenden Depressionen durch eine konsequente CPAP-Therapie (continuouspositive airway pressure) zur messbaren Verbesserung und Linderung von Depressionen führte. Bei der Atemwegs-Überdruck-Therapie trugen die Probanden für fünf Stunden pro Nacht, über einen Zeitraum von drei Monaten, eine Atemmaske, die den Atemaussetzern entgegenwirkt. Schon nach kurzer Zeit fühlten sich die Patienten ausgeruhter und litten weniger unter Tagesmüdigkeit und Antriebslosigkeit. Die Beatmung mit Überdruck hatte größtenteils positive Auswirkungen und zeigte sich als günstiger Effekt besonders bei mittelschweren und sogar schweren Depressionen. Die Diagnose von „organisch bedingten, depressiven Störungen infolge einer obstruktiven Schlafapnoe“ konnte durch den Therapieerfolg bestätigt werden. Um einen dauerhaften Erfolg bei dieser symptomatischen Behandlung zu gewährleisten, muss die künstliche Beatmung ein Leben lang jede Nacht durchgeführt werden. Da dies viele Patienten ablehnen, bietet sich als Alternative nur eine operative, dauerhafte Heilung der Schlafapnoe an.

Es ist bewiesen, dass schlafbezogene Atemstörungen und Depressionen tatsächlich in einem ursächlichen Zusammenhang stehen. Unsere innere Uhr bestimmt, wann wir schlafen sollten um uns zu erholen. Nur wenn dieser Vorgang jede Nachtproblemlos abläuft, ist man in der Lage zu regenerieren und neue Kraft zu schöpfen, um den Alltag mit seinen unterschiedlichsten Anforderungen aktiv zu bewältigen.

Eine Erkrankung wie Schlafapnoe, verbunden mit Depressionen, beeinflusst diesen Ablauf stets negativ und kann durch eine effektive Behandlung auch ohne medikamentösen Eingriff in den Griff bekommen werden.

Bei der obstruktiven Schlafapnoe werden die nächtlichen Atemaussetzer durch eine mechanische Verengung der oberen Atemwege verursacht. Die einzige Möglichkeit die Ursachen hierfür zu beseitigen und damit Heilung von der Schlafapnoe zu erreichen, liegen in einer operativen Therapie. Diese kausale Behandlung erweitert die oberen Atemwege dauerhaft, indem sie Ober- und Unterkiefer vorverlagert. Die Obstruktion (Blockade bzw. Verengung der Atemwege) wird beseitigt und der Patient von seinen nächtlichen Atemaussetzern befreit. Mehr Informationen unter www.schlafapnoe-heilen.de